Werkzeugbau

Werkzeugbau bezeichnet die Entwicklung und Fertigung von hochpräzisen Werkzeugen, die in der Produktion von Gummi-, Kunststoff- und Verbundteilen zur formgebenden Verarbeitung eingesetzt werden.

Der Werkzeugbau umfasst die Konstruktion, Fertigung und Instandhaltung von Produktionswerkzeugen, die in der Formgebung von Gummi, Kunststoff oder Metall eingesetzt werden – etwa für das Spritzgießen, Formpressen, Transfer-Formpressen oder die Extrusion. Er bildet das technische Rückgrat der Serienfertigung und hat direkten Einfluss auf Produktqualität, Zykluszeit und Wirtschaftlichkeit.

Aufgaben und Bedeutung
Werkzeuge sind formgebende Vorrichtungen, in denen ein Rohling (z. B. ein Gummirohling oder Kunststoffgranulat) unter Temperatur und Druck in die gewünschte Geometrie überführt wird. Der Werkzeugbau übernimmt:
– 3D-Konstruktion (oft mit CAD-Systemen)
– Materialauswahl und Bauteilauslegung
– Fertigung von Formeinsätzen, Nestern, Temperierkanälen
– Wartung und Optimierung bestehender Werkzeuge
– Integration von Einlegeteilen, Kühl- oder Entlüftungssystemen
Für hochpräzise Gummiteile oder Mehrkomponentenbauteile (z.B. 2K-Overmolding) sind spezialisierte Werkzeuglösungen unerlässlich.

Werkzeugtypen in der Elastomerverarbeitung
– Spritzgießwerkzeuge: komplexe Werkzeuge für präzise, reproduzierbare Teile
– Formpresswerkzeuge (Compression Molds): meist für dickwandige oder manuell eingelegte Bauteile
– Transfer-Werkzeuge: kombinieren Vorteile von Formpressen und Spritzgießen
– Extrusionswerkzeuge: mit Matrizen für kontinuierliche Profile oder Schläuche
– Prototypen- oder Rapid-Tooling-Werkzeuge: für Bemusterung und Kleinserien

Einfluss auf Produktion und Qualität
Ein durchdachter Werkzeugbau bringt folgende Vorteile:
– Optimale Formfüllung und Entlüftung
– Kurze Zykluszeiten durch gezielte Temperierung
– Hohe Standzeiten und geringe Wartungskosten
– Minimierung von Gratbildung und Nacharbeit
– Nahtlose Integration in CAD-/CAM-Prozesse