Shore-Härte

Die Shore-Härte misst, wie tief ein Prüfstift in ein Material eindringt, und gibt so Aufschluss über dessen Härtegrad – entscheidend für die Auswahl elastischer und technischer Werkstoffe.

Die Shore-Härteprüfung ist ein standardisiertes Verfahren zur Bestimmung der Härte von Elastomeren und Kunststoffen. Sie gibt an, wie tief ein genormter konischer Prüfkörper in das Material eindringt, und ist ein wichtiger Kennwert für die Verformbarkeit, Belastbarkeit und Haptik technischer Bauteile wie Dichtungen, Federelemente oder Verbundteile.

Wie funktioniert die Shore-Härtemessung?
Die Prüfung erfolgt nach der Norm ASTM D2240. Dabei wird ein Prüfstempel (Durometer) mit definierter Geometrie und Kraft senkrecht auf das Material gedrückt. Je nach Eindringtiefe ergibt sich ein Härtewert auf einer Skala von 0 (weich) bis 100 (hart). Es gibt verschiedene Shore-Skalen, z. B.:
– Shore A – für weiche Elastomere (z. B. Dichtungen)
– Shore D – für härtere Elastomere und Kunststoffe (z. B. LKW-Reifen)
Diese beiden geläufigsten Skalen sind auch in den Normen DIN EN ISO 868 oder DIN ISO 7619-1 (zurückgezogen) definiert. Je nach Skala unterscheiden sich Geometrie des Prüfkörpers, die aufgebrachte Kraft sowie die Haltezeit.

Vergleich Shore-Härteprüfung und IRHD-Härteprüfung:
| Shore-Härteprüfung | IRHD-Härteprüfung
Materialspektrum | Elastomere und Kunststoffe | Elastomere
Prüfkörper | Kegelstumpf | Halbkugel
Präzision | Gut | Sehr gut
Prüfverfahren | Destruktiv (hinterlässt Abdruck) | Zerstörungsfrei
Obwohl beide Verfahren die Härte auf einer Skala von 0 bis 100 messen, sind die Härtewerte nicht direkt ineinander umrechenbar.