Reißdehnung

Die Reißdehnung ist ein Maß für die maximale Dehnung eines Materials bis zum Bruch und ein wichtiger Kennwert für die Flexibilität und Zähigkeit von Elastomeren.

Die Reißdehnung beschreibt die maximale Dehnung, die ein Werkstoff – insbesondere ein Elastomer wie Naturkautschuk (NR), EPDM oder NBR – vor dem Bruch aushalten kann. Sie wird als prozentuale Längenänderung im Verhältnis zur ursprünglichen Länge angegeben und ist ein zentraler Kennwert für die Beurteilung der Flexibilität und Zähigkeit von Gummi- und Kunststoffmaterialien.

Messung und Definition
Die Ermittlung der Reißdehnung erfolgt in einem Zugversuch nach genormten Prüfverfahren (z. B. DIN 53504 oder ISO 37). Dabei wird eine genormte Probe gleichmäßig gedehnt, bis sie reißt. Die Reißdehnung (%) berechnet sich aus:
Reißdehnung = ((Bruchlänge – Ausgangslänge)/Ausgangslänge)x100
HoheWerte bedeuten, dass sich das Material stark dehnen lässt, bevor es versagt – ein entscheidender Vorteil für Bauteile, die hohen dynamischen oder stoßartigen Belastungen ausgesetzt sind.

Einflussfaktoren
Die Reißdehnung hängt von der Polymerstruktur, der Vernetzungsdichte, der Temperatur und der Alterung des Materials ab. Weichmacher, Füllstoffe und Vernetzungschemikalien können den Wert gezielt erhöhen oder verringern. Alterungseinflüsse wie Ozon oder UV-Strahlung verringern die Reißdehnung häufig deutlich.

Bedeutung in der Praxis
Eine hohe Reißdehnung ist vor allem bei Dichtungen, Membranen, Vibrationsdämpfern und Gummi-Metall-Verbundteilen wichtig, um Bewegungen, Schwingungen und Formänderungen schadlos aufnehmen zu können. In Förderbändern oder Gummiprofilen sorgt sie für lange Lebensdauer auch unter zyklischer Belastung.