Polyphthalamid (PPA)

Polyphthalamid (PPA) ist ein formstabiler, chemikalien- und temperaturbeständiger Hochleistungskunststoff, der besonders für präzise, medienresistente Bauteile und Gummi-Kunststoff-Verbundlösungen eingesetzt wird.

Polyphthalamid (PPA) ist ein hochtemperaturbeständiger, teilkristalliner Hochleistungskunststoff aus der Gruppe der Polyamide. Im Vergleich zu Standard-Polyamiden wie PA 6 oder PA 66 bietet PPA eine deutlich höhere thermische und chemische Stabilität, bessere Maßhaltigkeit und eine geringere Wasseraufnahme. Dadurch eignet sich der Werkstoff ideal für technische Bauteile in anspruchsvollen Umgebungen – zum Beispiel im Automobil-, Elektro- oder Maschinenbau.

Eigenschaften von PPA
PPA ist besonders stabil gegenüber thermischer Dauerbelastung (bis ca. +150 °C, kurzzeitig bis +250 °C), bietet hohe Steifigkeit, Festigkeit und ausgezeichnete Kriechbeständigkeit. Es behält seine Form auch bei dünnwandigen Strukturen und unter Belastung – selbst bei erhöhter Temperatur und Feuchtigkeit.
Weitere Vorteile:
– Sehr geringe Wasseraufnahme, dadurch hohe Maßstabilität
– Hervorragende chemische Beständigkeit gegenüber Ölen, Kraftstoffen, Kühlmitteln, Estern und vielen Lösungsmitteln
– Hohe Dimensionsstabilität auch bei Temperaturwechsel
– Gute Flammwidrigkeit (mit Additiven UL94 V-0 erreichbar)
– Verstärkbar mit Glasfasern, Mineralien oder Kohlenstofffasern

Im Gegensatz zu PA66 ist PPA in der Lage, strukturmechanische Anforderungen bei hohen Temperaturen mit hoher Präzision zu erfüllen – daher wird es häufig als Metallersatz in Leichtbaukonstruktionen verwendet.

Typische Anwendungen
PPA findet sich in hochbelasteten technischen Komponenten wie:
– Pumpengehäusen, Ventilblöcken, Sensorgehäusen
– Kraftstoffsystemen in der Automobiltechnik (z. B. Steckverbinder, Bauteile in Kontakt mit Medien)
– Gummi-Kunststoff-Verbundteilen mit Elastomeren für medienbeständige Dichtsysteme
– Steckverbindern, Spulenkörpern und Isolierteilen in der Elektronik
– Ersatzteilen für Metallanwendungen, z. B. bei korrosiven oder gewichtsrelevanten Anforderungen
In Kombination mit Elastomeren wie FKM oder TPE entsteht ein leistungsfähiger Hybridwerkstoff, der auch für 2K-Overmolding eingesetzt werden kann.