LABS (Lackbenetzungsstörende Substanzen)

LABS sind Substanzen, die die Benetzung von Lacken stören und deshalb in lackierkritischen Anwendungen strikt vermieden oder geprüft werden müssen.

LABS ist die Abkürzung für „lackbenetzungsstörende Substanzen“ und bezeichnet Stoffe oder Partikel, die die Oberflächenspannung von Lacken so verändern, dass diese nicht gleichmäßig verlaufen oder haften. Bereits geringste Mengen solcher Substanzen können Oberflächenfehler wie Krater, Blasen, Benetzungsstörungen oder matte Stellen verursachen. In industriellen Lackierprozessen – insbesondere in der Automobil-, Luftfahrt- und Möbelindustrie – ist LABS-Freiheit daher ein kritisches Qualitätskriterium.

Typische LABS-Quellen
– Silikonöle (z. B. aus Schmierstoffen, Trennmitteln oder Dichtmassen)
– Fette und Öle aus Produktions- oder Montageprozessen
– Weichmacher aus Kunststoffen oder Gummiteilen
– Bestimmte Additive in Elastomeren oder Beschichtungen
– Staub- oder Partikelverunreinigungen mit fettigen Bestandteilen

Bedeutung in der Praxis
In LABS-kritischen Produktionsbereichen werden Materialien, Hilfsstoffe und Werkzeuge speziell geprüft und zertifiziert, um sicherzustellen, dass sie keine lackbenetzungsstörenden Substanzen freisetzen. Elastomere wie EPDM oder NBR können je nach Rezeptur LABS-frei formuliert werden, indem auf bestimmte Weichmacher oder Additive verzichtet wird. Auch Dichtungen, Gummikappen und Vibrationsdämpfer müssen in solchen Umgebungen LABS-frei sein, um Oberflächenfehler bei nachfolgenden Lackierungen zu vermeiden.

Prüf- und Zertifizierungsmethoden
LABS-Prüfungen erfolgen häufig nach VW-Norm PV 3.10.7 oder vergleichbaren Standards. Dabei wird untersucht, ob ein Material bei Kontakt mit einem Testlack Benetzungsstörungen verursacht. Zertifikate über LABS-Freiheit sind oft zwingende Voraussetzung für den Einsatz in bestimmten Fertigungslinien.