Kalandrieren

Kalandrieren ist ein Walzverfahren zur Herstellung von gleichmäßigen Gummibahnen, Folien oder beschichteten Geweben, das besonders in der technischen Gummiverarbeitung und bei Verbundwerkstoffen eingesetzt wird.

Kalandrieren ist ein kontinuierliches Fertigungsverfahren, bei dem Gummi- oder Kunststoffmischungen zwischen beheizten Walzen zu Bahnen oder Beschichtungen mit definierter Dicke und Oberflächenqualität gewalzt werden. Es wird vor allem zur Herstellung von Gummi-Folien, Gewebebeschichtungen und Halbzeugen für technische Anwendungen genutzt.

Wie funktioniert das Kalandrieren?
Beim Kalandrieren wird die aufbereitete Gummimischung zwischen zwei oder mehr rotierende Walzen geführt, die je nach Walzenabstand, Temperatur und Druck die gewünschte Materialdicke und Struktur erzeugen. Die entstehende Bahn kann glatte, strukturierte oder textilkaschierte Oberflächen aufweisen.
Besonders in der Gummiverarbeitung erfolgt das Kalandrieren häufig vor der Vulkanisation, um Gummimischungen für spätere Umformprozesse (z. B. Formpressen oder Extrusion) oder für Gewebeverbunde gezielt vorzubereiten.

Typische Anwendungen des Kalandrierens
Das Verfahren wird z. B. eingesetzt zur Herstellung von:
– Gummi-Folien und Dichtungsbahnen
– Gummi-Gewebe-Verbundteilen
– Fördergurten und Gurtbändern
– Dämpfungs- und Isoliermaterialien
– Zwischenschichten für technische Verbunde
Auch bei der Herstellung von Mehrschichtsystemen oder für textile Verstärkungen (z. B. Aramid oder Polyestergewebe) ist das Kalandrieren die Methode der Wahl. Entscheidend sind Prozessparameter wie Walzentemperatur, Druck, Walzrichtung und Geschwindigkeit – sie beeinflussen Maßhaltigkeit und Materialverhalten maßgeblich.