Gummi-Kunststoff-Verbundteile

Gummi-Kunststoff-Verbundteile sind hybride Bauteile, bei denen elastische und thermoplastische Komponenten funktional miteinander verbunden werden – ideal für Dichtungen, Gehäuse und flexible technische Lösungen.

Gummi-Kunststoff-Verbundteile sind Bauteile, in denen elastische Gummikomponenten dauerhaft mit thermoplastischen Kunststoffelementen verbunden sind. Sie kombinieren die Dämpf- und Dichtfunktion des Gummis mit der Formstabilität, Leichtigkeit oder Funktionalität des Kunststoffs – und kommen überall dort zum Einsatz, wo kompakte, multifunktionale Lösungen gefordert sind.

Aufbau und Herstellung
Die Verbindung erfolgt meist durch das 2K-Overmolding, also das Umspritzen eines Kunststoffträgers mit einem Elastomer wie TPE, EPDM oder VMQ. Je nach Werkstoffpaarung und Anforderung wird die Haftung durch:
– Chemische Haftung (direkte Vernetzung während des Spritzgießens)
– Mechanische Verkrallung (z. B. über Hinterschnitte, Ankerpunkte)
– Haftvermittler oder spezielle Oberflächenbehandlungen
Dabei ist die Materialwahl entscheidend: Nicht alle Kunststoffe haften auf jedem Gummi. Typische Kunststoffträger sind Polyamid (PA), Polypropylen (PP), Polycarbonat (PC) oder ABS. Gummi-Kunststoff-Verbundteile ermöglichen kompakte Bauteilgestaltung mit weniger Einzelteilen, reduzieren Montageaufwand und verbessern die Dicht- oder Dämpffunktion durch präzise Integration.

Typische Anwendungen
Gummi-Kunststoff-Verbundteile werden eingesetzt in:
– Automobilindustrie: Dichtrahmen, Dichtlippen, Tüllen, Schaltergehäuse
– Elektrotechnik: Dichtgehäuse, Steckerverdichtungen
– Medizintechnik und Konsumgüter: ergonomische Griffe, Ventilkomponenten, Schutzelemente
– Maschinen- und Gerätebau: vibrationsdämpfende Bauteile, Dichtungselemente, Funktionsgehäuse
Durch Kombination mit Weichkomponenten entstehen langlebige, funktionale und wirtschaftliche Lösungen – oft vollständig automatisiert gefertigt.