Ermüdung

Ermüdung bezeichnet den fortschreitenden Materialabbau durch wiederholte mechanische Belastung und ist ein zentraler Faktor bei der Auslegung langlebiger technischer Bauteile.

Ermüdung beschreibt die schleichende Schädigung eines Werkstoffs durch wiederholte oder dauerhafte mechanische Belastung, die langfristig zu Rissen, Funktionsverlust oder Bauteilversagen führen kann. In der Gummi- und Kunststofftechnik ist Ermüdung ein wichtiger Prüf- und Konstruktionsaspekt bei dynamisch beanspruchten Bauteilen wie Federelementen, Dichtungen oder Schwingungslagern.

Wie entsteht Ermüdung?
Ermüdung entsteht durch:
– Zyklische Belastung (z. B. Druck, Zug, Biegung, Torsion)
– Temperaturwechsel und medienbedingte Versprödung
– Materialunverträglichkeit bei Mischungen oder Verbundteilen
– Fehler in der Verarbeitung (Lunker, Grat, Inhomogenität)
Der Werkstoff erfährt mit jeder Belastung kleinste Veränderungen, die sich über Zeit kumulieren – sichtbar z. B. als Rissbildung oder Verhärtung.

Prüfung der Ermüdungsbeständigkeit
Die Lebensdauer unter zyklischer Belastung wird durch Dauer- und Wechsellastversuche geprüft, u. a.:
– DIN 53513 (Ermüdungstest an Elastomeren)
– Schwell- und Biegeversuche
– Risswachstumsprüfung (Crack Growth)
– Wöhlerkurven zur Darstellung der Anzahl Lastwechsel bis zum Versagen