Entgraten

Entgraten ist der Prozess zur Entfernung von Graten und Materialresten an Bauteilen, um Funktion, Passgenauigkeit und Sicherheit technischer Produkte sicherzustellen.

Entgraten bezeichnet das Entfernen von Graten – also unerwünschten Materialresten oder scharfen Kanten – an Werkstücken, die bei der Fertigung entstehen, insbesondere beim Gießen, Stanzen, Spritzgießen oder Formpressen von Gummi, Metall oder Kunststoff. Das Entgraten ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung von Funktion, Sicherheit und Optik eines Bauteils.

Warum ist Entgraten notwendig?
Beim Verarbeiten von Elastomeren entstehen an Trenn- und Formlinien oft dünne Gummilippen oder Grate. Diese können die Dichtfunktion beeinträchtigen, Montageprozesse stören oder in sicherheitsrelevanten Anwendungen (z. B. in der Medizintechnik oder im Fahrzeugbau) zu Problemen führen. Das Entgraten entfernt diese Überstände mechanisch, thermisch oder chemisch, je nach Material, Teilegeometrie und Anforderung.

Typische Verfahren sind:
– Mechanisches Entgraten (z. B. durch Schleifen, Bürsten, Trommelverfahren)
– Kryogenes Entgraten (Gefrierentgratung) mit Stickstoff und Strahlmitteln
– Thermisches Entgraten durch kontrolliertes Abbrennen von Graten
– Manuelles Entgraten für komplexe oder empfindliche Teile

Anwendungsbereiche des Entgratens
Das Entgraten ist ein Standardprozess in der Gummi-, Kunststoff- und Metallverarbeitung. Es wird häufig bei Dichtungen, Gummi-Metall-Verbundteilen, Tüllen, Dichtlippen, Ventilen oder Gehäusen eingesetzt. Je nach Genauigkeitsanforderung und Bauteilvolumen kommen automatisierte oder manuelle Verfahren zum Einsatz.