Einlegeteile

Einlegeteile sind feste Komponenten, die während der Verarbeitung in Gummibauteile eingebettet werden und deren Funktionalität, Stabilität oder Befestigungsmöglichkeiten gezielt erweitern.

Einlegeteile sind feste Komponenten aus Metall, Kunststoff oder Gewebe, die während der Verarbeitung in ein Gummibauteil integriert werden. Sie dienen als Verstärkung, Befestigungspunkt oder funktionales Trägerelement und bilden die Basis für Verbundteile, insbesondere bei Gummi-Metall- oder Gummi-Kunststoff-Verbindungen.

Funktion
Einlegeteile werden vor oder während des Formprozesses (z. B. Spritzgießen, Formpressen, Transfer-Formpressen) in das Werkzeug eingelegt. Das Gummimaterial umschließt das Teil und vernetzt sich während der Vulkanisation fest damit, um eine der typischen Funktionen zu erfüllen:
– Mechanische Verstärkung (z. B. bei Lagerbuchsen, Federelementen)
– Kraftübertragung zwischen Bauteilen
– Dichtsitze oder Führungen im Bauteil integriert
– Gewinde, Einsätze oder Anschlussstellen
– Medientrennung bei fluidführenden Komponenten

Materialien
Einlegeteile besitzen andere Eigenschaften als Gummi und ermöglichen es, in Verbundbauteilen die Vorteile des Gummis gezielt mit den spezifischen Eigenschaften des Einlegeteils zu kombinieren.
– Metalle: Stahl, Aluminium, Messing, Edelstahl
– Kunststoffe: PA, PPA, PPS, PC
– Gewebe: Aramid, Glasfaser für Gummi-Gewebe-Verbundteile
Um eine dauerhafte Haftung zwischen Einlegeteil und Gummi zu gewährleisten, werden meist Haftvermittler (Primer) und Oberflächenvorbehandlungen (z. B. Entfettung, Sandstrahlen) eingesetzt.

Anwendungen in der Industrie
Einlegeteile finden sich in zahlreichen technischen Produkten:
– Gummi-Metall-Verbundteile wie Motorlager, Schwingungsdämpfer, Silentblöcke
– Dichtungen mit eingebetteten Trägern
– Verbundteile mit Gewindeeinsätzen
– Tüllen, Schutzgehäuse und Gummibuchsen
– Hydraulik- und Pneumatikdichtungen
Sie ermöglichen kompakte Bauteile mit multifunktionalen Eigenschaften, die sowohl elastisch als auch strukturell belastbar sind.