Dichtsitze

Dichtsitze sind bearbeitete Auflageflächen, die Dichtungen form- und kraftschlüssig aufnehmen und so einen dauerhaften Medientrennschutz gewährleisten.

Ein Dichtsitz ist die präzise bearbeitete Kontaktfläche zwischen einem Dichtelement und dem zu dichtenden Gegenstück. Er sorgt dafür, dass ein Dichtsystem zuverlässig abdichtet, indem er eine form- und kraftschlüssige Verbindung zum Dichtelement herstellt und Leckagen verhindert. Dichtsitze kommen in einer Vielzahl von Anwendungen zum Einsatz – von Ventilen und Pumpen bis zu Rohrleitungsverbindungen und Druckbehältern.

Funktion
Der Dichtsitz bildet die Auflage- bzw. Anpressfläche für das eigentliche Dichtmaterial wie O-Ringe, Dichtlippen oder Flachdichtungen. Eine hohe Maßhaltigkeit, Oberflächengüte und Formstabilität sind entscheidend, um den gewünschten Anpressdruck gleichmäßig zu verteilen und eine medien- und druckdichte Verbindung sicherzustellen.

Anforderungen an einen Dichtsitz
– Maßgenauigkeit zur Vermeidung von Spalten oder Überpressungen
– Oberflächenqualität zur Reduzierung von Mikroleckagen
– Materialverträglichkeit mit dem eingesetzten Dichtelement und dem abzudichtenden Medium
– Formstabilität auch bei Temperatur- und Druckschwankungen

Bedeutung des Materials
Das Material des Dichtsitzes muss zur Belastung und zum Medium passen. Häufig werden Metalle wie Edelstahl, Messing oder Aluminium verwendet, in manchen Anwendungen auch technische Kunststoffe oder Keramiken. Die Kombination mit Gummi- oder Elastomerdichtungen – etwa NBR, EPDM oder FKM – sorgt für eine zuverlässige Abdichtung, selbst bei Druck- und Temperaturschwankungen.

Praxisbeispiel
In einem Ventil sorgt der Dichtsitz dafür, dass das Dichtelement unter Druck zuverlässig abschließt. Eine beschädigte oder verschlissene Sitzfläche kann zu Leckagen führen, selbst wenn die Dichtung selbst intakt ist. Deshalb werden Dichtsitze oft nachbearbeitet, gehärtet oder beschichtet, um ihre Lebensdauer zu verlängern.