Dehnung

Dehnung bezeichnet die Längenänderung eines Materials unter Zugbelastung und ist ein wesentlicher Kennwert zur Einschätzung der Elastizität und Bruchfestigkeit technischer Werkstoffe.

Dehnung beschreibt die Längenänderung eines Werkstoffs unter Zugbelastung – meist in Prozent der ursprünglichen Länge angegeben. In der Gummi- und Kunststofftechnik ist sie ein zentraler Kennwert zur Bewertung der Elastizität, Flexibilität und Belastbarkeit von Materialien wie Elastomeren, Thermoplasten oder Verbundstoffen.

Arten und Bedeutung der Dehnung
– Elastische Dehnung: Der Werkstoff kehrt nach Entlastung vollständig in seine ursprüngliche Länge zurück (z. B. bei NR, EPDM, TPE).
– Plastische Dehnung: Ein Teil der Längenänderung bleibt dauerhaft bestehen – typisch für viele Thermoplaste unter hoher Belastung.
– Gesamte Dehnung bis zum Bruch:Wird im Zugversuch gemessen und als Bruchdehnung angegeben.
Materialien mit hoher Dehnung können sich stark verformen, bevor sie reißen – ideal für dynamisch belastete Bauteile wie Dichtungen oder Federelemente.

Messung
Die Dehnung wird in normierten Zugversuchen (z. B. DIN 53504, ISO 37) ermittelt. Sie berechnet sich als:
Dehnung (%) = (Länge nach Dehnung – Ausgangslänge) / Ausgangslänge × 100

Beispiel:
– Ausgangslänge: 50 mm
– Dehnungslänge: 100 mm
→ Dehnung: 100 %