Bruchdehnung

Die Bruchdehnung gibt an, wie stark sich ein Werkstoff unter Zugbelastung dehnen kann, bevor er reißt – ein wichtiger Kennwert für elastische Bauteile.

Die Bruchdehnung ist ein Maß für die Verformbarkeit eines Werkstoffs bis zum Reißen. Sie beschreibt, um wie viel Prozent sich ein Material – etwa Gummi, Kunststoff oder Verbundstoff – unter Zugbelastung längenmäßig dehnen kann, bevor es versagt. In der Gummi- und Elastomertechnik ist sie ein zentraler Kennwert zur Beurteilung von Elastizität, Flexibilität und Duktilität.

Wie wird Bruchdehnung gemessen?
Die Bruchdehnung wird in einem Zugversuch nach Norm (z. B. DIN 53504 oder ISO 37) bestimmt. Dabei wird eine standardisierte Probe kontinuierlich gedehnt, bis sie reißt. Gemessen wird die relative Längenänderung gegenüber der ursprünglichen Länge in Prozent: Bruchdehnung (%) = (Länge bei Bruch – Ausgangslänge) / Ausgangslänge × 100
Beispiel:
– Ausgangslänge: 50 mm
– Bruchlänge: 200 mm
→ Bruchdehnung: 300 %

Bedeutung in der Praxis
– Hohe Bruchdehnung: typisch für flexible Materialien wie NR, SBR, EPDM, VMQ
– Niedrige Bruchdehnung: bei harten oder spröden Kunststoffen
– Wichtig bei Dichtungen, Tüllen, Membranen, Federelementen
– Einflussfaktor für Dauerbelastbarkeit, Spannungsrissneigung und Reißfestigkeit

Werkstoffe mit hoher Bruchdehnung
– Naturkautschuk (NR): > 500 %
– Silikonkautschuk (VMQ): 300–700 %
– EPDM, TPE, PU: je nach Mischung 100–500 %