Bemusterung

Bemusterung ist die prüfbasierte Herstellung und Bewertung von Musterteilen zur technischen und qualitativen Freigabe vor Serienbeginn.

Bemusterung ist der Prozess, bei dem Musterteile eines neuen oder überarbeiteten Produkts hergestellt und zur Prüfung, Freigabe oder Validierung an den Kunden übermittelt werden – vor dem Start der Serienproduktion. Sie dient der Absicherung von Maßhaltigkeit, Funktion, Materialeigenschaften und Verarbeitbarkeit eines Bauteils, z. B. bei Gummi-, Kunststoff- oder Verbundteilen.

Ziele der Bemusterung
Die Bemusterung soll sicherstellen, dass das produzierte Teil den technischen Anforderungen, Zeichnungen, CAD-Modellen und Spezifikationen entspricht. Typische Prüfziele:
– Maßprüfung und Toleranzen
– Material- und Oberflächenqualität
– Funktionsprüfung im Bauteilverbund oder Anwendungstest
– Haftung bei Verbundteilen (z. B. Gummi-Metall, 2K-Overmolding)
– Verformung, Dichte, Shore-Härte, Rückprallelastizität
– Freigabe von Werkzeugen oder Serienprozessen
Die Bemusterung ist oft Teil eines qualitätsgesicherten Freigabeprozesses, z. B. im Rahmen von PPAP (Automotive), VDA oder internen Prüfplänen.

Arten der Bemusterung
– Erstmusterprüfung (EMP/EMPB): Standard bei Neuanläufen
– Nullserie / Vorserie: größere Stückzahlen zur Prozessabsicherung
– Kundenmuster zur Freigabe oder Präsentation
– Material- oder Rezepturbemusterung bei Compoundänderungen
– Funktionsmuster im Rahmen des Prototypenbaus