Autoklaven

Ein Autoklav ist ein beheizbarer Druckbehälter zur thermischen Behandlung von Materialien – z. B. zur Nachvulkanisation von Elastomeren oder zur Sterilisation in Medizin und Technik.

Ein Autoklav ist ein druck- und temperaturbeständiger Behälter, der für thermische Prozesse wie Sterilisation, Nachvulkanisation oder Aushärtung verwendet wird. In der Elastomerverarbeitung dient der Autoklav vor allem zur Autoklaven-Nachvulkanisation, also zur thermischen Nachhärtung von Silikonen, Fluorkautschuken und anderen hochtemperaturvernetzenden Gummimaterialien.

Aufbau und Funktionsweise
Autoklaven bestehen aus einem zylindrischen Stahlbehälter mit verschließbarer Tür und sind mit Heizsystemen (z. B. Heißluft oder Dampf) ausgestattet. Sie ermöglichen die exakte Steuerung von Temperatur, Druck und Zeit. Typische Betriebsparameter liegen bei 150–250 °C und mehreren bar Überdruck – je nach Werkstoff und Verfahren. Die gleichmäßige Temperaturverteilung im Inneren ist entscheidend für reproduzierbare Ergebnisse.

Anwendungen in der Gummi- und Kunststofftechnik
Autoklaven werden in der Gummiindustrie zur Nachvernetzung von Elastomerbauteilen eingesetzt, insbesondere von Silikonkautschuk (VMQ) und Fluorsilikon (FVMQ), die nach dem Formgebungsprozess noch Reststoffe enthalten. Der Prozess verbessert mechanische Eigenschaften, Maßhaltigkeit und chemische Stabilität.

Auch in der Medizin- und Lebensmitteltechnik finden Autoklaven Anwendung – dort allerdings primär zur Sterilisation. In der Verbundwerkstofftechnik werden sie zudem zur Aushärtung von CFK- oder GFK-Bauteilen genutzt.